Der Gang zum Arzt

ArztWer den Gang zum Arzt vor sich hat, der fühlt sich gleich ein wenig schlecht, immerhin hat ein Arztbesuch etwas mit Krankheit zu tun. Vielleicht drückt dies ein wenig auf deine Stimmung, aber es muss sein. Auf andere Art und Weise wirst du nicht an die gewünschte Krankschreibung kommen.

Das Ziel Nummer 1 ist also, am Ende mit einer ordentlichen Krankschreibung aus der Praxis zu kommen. Vorab jedoch sollte dein Ziel woanders liegen. Nämlich darin, der Ärztin oder dem Arzt glaubhaft zu versichern, dass du wirklich gerne arbeiten möchtest, dies aber aufgrund deiner Krankheit leider nicht kannst. Das soll heißen: Dein Hausarzt oder deine Ärztin müssen dir glauben was du da sagst, tun sie das nicht, wirst du vielleicht ohne Krankmeldung aus der Praxis gehen und wirst dein Leben lang als Arbeitsverweigerer gelten. Dann bleibt nur noch den Hausarzt zu wechseln und sich beliebt machen.




Der erste Schritt ist leider mit Warten verbunden, und das kann mitunter schon mal zu Stoßzeiten mehrere Stunden dauern. Vor allem deshalb, weil du sicherlich ohne Termin oder sehr kurzfristig zum Arzt gehen musst. Und dafür haben die wenigsten Hausärzte wirklich Kapazität und zuerst kommen Patienten mit Termin. Als privatversicherte Person gelten natürlich andere Regelungen – so leid es uns tut, aber hier trifft das Schubladendenken leider zu.




Tipps und Tricks 

  • Tipp 1: Rege dich nicht auf wenn du länger warten musst und verstehe die Situation der Praxis. Wenn du ständig vorne nachfrägst wann es denn soweit ist, dann können Arzthelfer/innen schnell genervt sein und sich beim Arzt schlecht ankündigen. Immerhin denken hier alle, dass es dir schlecht geht und du Hilfe wünscht und ohnehin den ganzen Tag Zeit hast. Damit musst du leben und leiden.
  • Tipp 2: Vielleicht schadet es aber einmalig doch nicht, wenn du zwischendrin aufstehst und betonst, dass du ziemlich Schmerzen hast und deshalb gerne mal wissen würdest, wie lange es noch dauert. Vielleicht kannst du um eine Liege bitten, da es dich ein wenig dreht.

Im Sprechzimmer schilderst du schließlich alle deine Beschwerden. Wie bereits gesagt, solltest du nicht deine hier auserwählte Diagnose in den Raum werfen, sondern einfach jammern. Jammere was das Zeug hält und schildere deine unerklärlichen Symptome so laienhaft wie möglich: Herr Doktor, hier in der Mitte, so über dem Bauchnabel sticht es dauernd so komisch und wenn ich einen Purzelbaum mache, dann muss ich mich dabei übergeben.“

Dein Arzt wird natürlich noch etwas nachhaken und ein wenig herumdrücken. Du kannst nun ein wenig stöhnen, das Gesicht verziehen oder einfach sagen das es dir an dieser Stelle weh tut. Schreie nicht laut auf oder übertreibe, Ärzte sind in solchen Sachen geschult.




Die Arztpraxis

Wer an einer plötzlichen, von chronischer Unlust geprägten Krankheit erkrankt, der muss wohl oder übel den Gang zum nächsten Arzt auf sich nehmen. In der Regel handelt es sich um den Hausarzt. Dieser hört sich schließlich deine Beschwerden an, leitet ein paar Untersuchungen ein und wird erst einmal Ruhe verordnen. Diese Ruhe endet natürlich in einer Krankschreibung, auf die es uns ja schließlich ankommt.

Jetzt müssen wir wissen, dass die meisten Ärzte nicht blöd sind und viele ihrer Patienten durchschauen. Allerdings unterliegt auch der Pflicht, alle seine Patienten ernst zu nehmen. Immerhin kann er nie vollständig ausschließen, dass sein Patient wirklich Schmerzen hat. Und so bleibt ihm in der Regel kaum etwas, als eine Krankmeldung auszustellen.

Und hast du den richtigen Arzt erwischt, dann fragt er dich sogar noch, für wie lange du sie denn gerne hättest. Bist du bei einem Arzt gelandet, dem Arbeitsverweigerer und Schulschwänzer ziemlich auf die Nerven gehen, dann wirst du nicht mehr wie ein paar Tage bekommen und musst danach wieder vorstellig werden. Und dann bedarf es besserer Argumente um die erste Krankmeldung verlängert zu bekommen.

Was tut der Arzt?

Zunächst einmal wirst du lange warten müssen, immerhin hast du zwar Schmerzen, diese sollten aber nicht so schlimm sein, als das du gleich in die Notaufnahme gebracht werden musst. Im Anschluss daran wirst du nach deinen Symptomen gefragt. Wichtig: Du weißt natürlich worauf es hinauslaufen soll, nämlich auf eine bestimmte, von dir oder von uns ausgedachte Krankheit. Allerdings darfst du niemals zum Arzt gehen und sagen: „Ich habe eine Magen- und Darmgrippe, einen Fersen-sporn oder Migräne!

Nein, die Diagnose stellt der Arzt, du hast keine Ahnung woher deine Beschwerden plötzlich kommen. Nur so verhältst du dich wie ein Patient, der wirklich Probleme hat. Die vom Arzt gestellt Diagnose endet nun in einer Krankschreibung. Dabei denkt sich der Arzt seinen Teil, schüttelt vielleicht verständnislos den Kopf und hofft, dass dies eine einmalige  Geschichte war.




Auch ohne Schauspielkurs zu schaffen

Ein wenig schauspielerisches Talent gehört natürlich auch dazu, allerdings solltest du darauf achten, möglichst echt zu bleiben. Spiele dem Arzt keine Fußschmerzen vor, wenn du beim Rausgehen vergisst zu humpeln! Übertreibe es nicht und bleibe bei 2-3 Symptomen, nimm nicht utopisch viele noch hinzu, sodass der Arzt auf gar keine wirkliche Diagnose kommen kann.

Am Ende hältst du bestenfalls deinen Krankenschein in den Händen, den du natürlich umgehend deinem Arbeitgeber vorlegen solltest (Je nach Vertrag oder Verpflichtung/Regelung). Viel Erfolg!

1 Stern2 Sterne3 Sterne4 Sterne5 Sterne (8 votes, average: 4,38 out of 5)
Loading...