Man sieht es dir nicht direkt an, aber du wirkst gequält. Die Wange leicht geschwollen, deine Stimme gereizt, du zuckst bei jedem Schluck. Was ist los? Richtig – du hast Zahnschmerzen. Oder besser gesagt: du tust so.
Zahnschmerzen gehören zu den fiesesten Schmerzen überhaupt – das weiß jeder. Genau deshalb eignet sich ein plötzlich einsetzender Zahnschmerz perfekt, um sich kurzfristig aus einer unangenehmen Situation rauszuziehen. Egal ob Arbeit, Schule oder ein Treffen, auf das du keine Lust hast: Zahnweh geht immer. Aber Vorsicht: Du musst deine Rolle gut spielen.
Warum Zahnschmerzen ideal zum Simulieren sind
Zahnschmerzen haben einen unsichtbaren Vorteil: man kann sie nicht direkt nachprüfen. Du musst nicht husten, kein Thermometer verwenden und keinen Hautausschlag vortäuschen. Es reicht, überzeugend zu klagen, richtig zu gucken – und schon lassen dich alle in Ruhe.
Zudem gelten Zahnschmerzen in der Gesellschaft als brutal unangenehm – fast jeder hat mal einen gehabt und weiß: damit ist nicht zu spaßen. Perfekt also, um kurzfristig glaubwürdig auszusteigen.
So wirkt dein „Zahnweh“ glaubwürdig
Wenn du glaubhaft simulieren willst, reicht es nicht, einfach nur zu sagen „Ich hab Zahnschmerzen“. Du brauchst die richtige Körpersprache, ein bisschen Mimik, ein paar Klassiker-Sätze – und vor allem: Konsequenz.
🤐 Das Verhalten
Beobachte mal echte Leute mit Zahnschmerzen – die sind nicht laut oder theatralisch. Sie sind eher:
-
reizbar und still
-
leicht zusammengekrümmt
-
langsam im Sprechen
-
fassen sich immer wieder an die Wange
-
vermeiden es, auf einer Seite zu kauen oder zu sprechen
Wenn du das nachmachst, wirkst du direkt glaubwürdiger. Setz dir einen „Schmerzpunkt“ – z. B. die linke Backe – und bleib konsequent dabei.
🎭 Die Körpersprache
Ein paar einfache Gesten machen den Unterschied:
-
Immer wieder die Wange „massieren“ oder leicht gegenpressen
-
Beim Sprechen oder Lachen kurz innehalten – als würde es wehtun
-
Ab und zu mit dem Kopf schütteln, als wärst du genervt vom Schmerz
-
Den Kiefer etwas schief halten – als würdest du die betroffene Seite entlasten
Extra-Tipp: Du kannst auch eine kleine Wärmflasche oder ein zusammengefaltetes Handtuch mitnehmen und „aufs Zahnweh legen“. So bist du gleich voll in deiner Rolle.
Was du sagen solltest – und was besser nicht
Reden ist Silber, Klagen ist Gold. Aber nicht übertreiben – du willst nicht wie ein Hypochonder klingen. Hier sind ein paar Sätze, die realistisch und glaubwürdig wirken:
✅ Gute Sätze für die Zahnweh-Show:
-
„Es pocht so schlimm, ich hab die halbe Nacht nicht geschlafen.“
-
„Ich glaub, da ist was entzündet – schon bei kaltem Wasser tut’s weh.“
-
„Wenn ich rede oder kaue, zieht’s bis ins Ohr.“
-
„Ich hab schon ’ne Tablette genommen, aber das hilft kaum.“
-
„Ich muss gleich zum Zahnarzt – ich halt das nicht mehr aus.“
❌ Was du lieber nicht sagen solltest:
-
„Ich hab mir gestern die Zähne zu hart geputzt.“ – Klingt lahm.
-
„Vielleicht ist es psychosomatisch.“ – Das glaubt dir niemand.
-
„Ich glaub, mein Weisheitszahn wächst wieder rein.“ – Logikfehler.
Bleib vage, aber bestimmt. So vermeidest du Nachfragen.
Wann du besser nicht lachst
Das Wichtigste beim Simulieren ist: Brich deine Rolle nicht. Auch nicht, wenn jemand einen guten Witz macht. Denn bei Zahnschmerzen lacht man eben nicht. Oder nur ganz, ganz vorsichtig – mit halb verzogenem Gesicht.
Also:
-
Kein lautes Lachen (das soll ja wehtun!)
-
Kein zackiges Sprechen oder Singen
-
Keine wilden Bewegungen mit dem Kopf oder Gesicht
Wenn du lachen musst, spiel’s runter: Fasse dir schnell an die Wange und sag sowas wie: „Ah, Mist… das zieht bis hier hoch, sogar beim Lachen.“
Wie lange du Zahnweh „haben“ kannst
Da Zahnschmerzen auch mal kommen und gehen, kannst du die Nummer auch gut ein oder zwei Tage durchziehen. Aber nicht länger – sonst wird’s auffällig oder du musst irgendwann wirklich zum Zahnarzt, „nur zur Kontrolle“.
Idealer Zeitrahmen:
-
1 Tag: perfekt für eine spontane Krankschreibung.
-
2 Tage: mit „Notfall-Zahnarztbesuch“ glaubhaft.
-
Danach: nur mit Attest glaubwürdig – also besser abbrechen.
Fazit: Zahnweh – klein, fies, perfekt zum Simulieren
Zahnschmerzen gehören zu den besten Ausreden im Simulanten-Handbuch. Sie sind schwer nachzuweisen, nervig, aber glaubwürdig – und sie lassen sich mit wenigen Gesten, etwas Mimik und den richtigen Sätzen hervorragend darstellen.
Wichtig ist: nicht übertreiben, konsequent bleiben, und immer wieder kleine Hinweise streuen – dann bist du der Star mit der schmerzhaften Wange. Und niemand wird dich verdächtigen, nur ein bisschen Ruhe haben zu wollen.